Goldene Ananas? Von wegen!

Von wegen "Goldene Ananas". Egal wo man hinschaut - in der Bundesliga geht's um was. Lassen wir das mit der Klasse mal weg, konzentrieren wir uns auf die Spannung. Und da werden die Fans richtig gut bedient. Am Freitag rettete sich Mainz dank des 2:0 gegen den FC Schalke theoretisch den Klassenerhalt. Und die Gäste aus Gelsenkirchen taten alles, um sich endgültig die Saison zu versauen. Mit Trallafitti-Fußball Richtung Bedeutungslosigkeit - aber immerhin: Kommende Woche geht's gegen Stuttgart wieder um die Europa League. Und für den VfB ... ach, Sie wissen schon. Spannung ist garantiert. Denn wer kommt dem FC Schalke auf dem Weg nach unten entgegen? Richtig! Der BVB. Gestern noch in Abstiegsgefahr, heute noch drei Punkte vom Europa-League-Platz weg. Siegen die Schwarz-Gelben am Samstag in Hoffenheim und verliert Schalke tatsächlich - dann ist der BVB vorbei. Ich bin sicher: Bei der zu erwartenden Freude würde dort glatt verdrängt, welch' bescheidene Saison man gespielt hat, mit welchen personellen Konsequenzen sie endet. Aber seien wir ehrlich: Verdient hätten sich dieses halbe Happy-End alle Beteiligten irgendwie. Und: Spannend ist es ja ohne Ende. Wie die gesamte Bundesliga. Auch in der kommenden Woche kann die "Goldene Ananas" im Kühlschrank bleiben. Neun Stadien, neun Spiele mit Perspektive nach oben und nach unten. Spannung pur. Sogar für den FC Bayern - dessen 25. Jubiläums-Bundesliga-Meisterschaft ausgerechnet der alte Rivale Borussia Mönchengladbach schon am Sonntagabend mit einem Sieg oder Remis gegen den VfL Wolfsburg fixieren kann - geht es in der Bundesliga noch um einiges. Denn es gibt nicht wenige Experten, die das ruhmlose Halbfinal-Ausscheiden des Rekordmeisters gegen Real Madrid im vergangenen Jahr damit begründeten, dass man vorher in der Liga den Leerlauf eingeschaltet und in der Folge den Wettkampfrhythmus verloren hatte. Diese Erfahrung wird Pep Guardiola verinnerlicht und verarbeitet haben. Gegen Borussia Dortmund am Dienstag im Pokal-Halbfinale sowieso, aber auch am kommenden Samstag gegen Bayer Leverkusen dürften ein paar von denen, die gegen Berlin auf der Bank saßen, von Beginn an auflaufen. Weil vor dem Duell mit dem FC Barcelona unbedingt die Spannung hoch gehalten werden muss. Und genau dafür eignet sich die Bundesliga eben hervorragend.

Haben noch Einiges vor in der Liga und im Pokal: BVB-Trainer Klopp und Reus.