Sunday, May 24, 2015

Bewegender Abschied von seinem Wohnzimmer

Er redet von Tuchel und verspricht: „Ich komme wieder“


Wer diese Verabschiedung gesehen hat, hat es schwer, sich Jürgen Klopp (47) bei einem anderen Verein als Borussia Dortmund vorzustellen. 80 667 Zuschauer standen auf, als sich Kloppo nach sieben Jahren aus Dortmund verabschiedete. Und das mit einem wichtigen Sieg!


DORTMUND - BREMEN 3:2


Und das nach Platz 18 am 18. Spieltag! Ein Bundesliga-Happy-End für Klopp, der einen bewegenden Abschied von seinem Wohnzimmer feiert!
Vor Anpfiff wurde Sebastian Kehl (35) nach 13 Jahren in Schwarz-Gelb verabschiedet. Dann zogen die 25 000 Fans auf der Südtribüne ein Plakat hoch „Danke Jürgen!“. Gänsehaut in Dortmund.
Mkhitaryan legt den Ball über Casteels, erzielt das zwischenzeitliche 3:1



Die BVB-Profis trugen ihren Teil zur Feierstimmung bei, machten das Spiel schon vor der Pause klar. Drei Tore in einer Hälfte waren der Borussia in dieser Saison noch nicht gelungen. Dieses Mal klappte es. Vor allem dank Mhkitaryan (Note 1) und Kagawa (an allen drei Toren beteiligt).
Am Ende mussten die Fans kurz zittern, dann durften sie ihren Klopp feiern. Das ganze Stadion – inklusive der Bremen-Fans – stand, als Klopp auf die Ehrenrunde geht. Die Mütze vor der Südtribüne zieht, sich verbeugt – und feuchte Augen bekommt!

Das ganze Stadion lauscht, als ein vorbereitetes Dankes-Video über die Leinwand läuft: „Ich habe jede Sekunde hier genossen. Ich nehme einen ganz, ganz großen Sack voller positivster Erinnerungen mit. Und ich hoffe, euch geht es genauso.“

Klopps Ehefrau Ulla (vorn) verfolgte das Spiel von der Tribüne aus


Mit Blick auf seinen Nachfolger Thomas Tuchel bittet er: „Von einem, der schon einen Abschied von einem großen Verein hinter sich hat – in meinem Fall von Mainz – der Tipp: nicht vergleichen! Der Vergleich schadet der großartigen Erinnerung. Und erschwert die großartige Zukunft.“
Seine letzten Worte an die Fans in Dortmund: „Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Vielen, vielen Dank für alles. Wir sehen uns. Ganz bestimmt!“
Eine Rückkehr zum BVB? Vielleicht. Aber vielleicht kommt er auch als Gästetrainer. Ausgerechnet mit den Bayern?! Klopp sagte vorm Spiel auf Nachfrage nach Bayern zu „Sky“: „Wieso soll ich mir das nicht vorstellen können? Ich bin Fußballtrainer. Ich will noch eine Weile arbeiten, aber im Moment ist es schwierig.“



Die Nummer 5 geht. Kehl bei seiner Verabschiedung vor dem Spiel. Gestern durfte er noch mal als Kapitän auflaufen: „Ich habe hier fast alles mitgemacht, das hat mir viel gegeben


Um 17.41 Uhr verließ der Erfolgstrainer (zwei Meisterschaften, bisher ein Pokal) durch das Spalier seiner Spieler das Wohnzimmer.
Nach dem Spiel spricht er über ...
... seine Gefühle beim Abschied: „Es ist nicht leicht, da ein Kerl zu bleiben. Es waren ein paar Tränen dabei. Es war einfach wunderschön. Ich liebe dieses Stadion. Ich habe versucht, jedem einzelnen zu winken.“
...  die Bremer Fans, die ihm ebenfalls zujubelten: „Ich habe das vorher mit dem Sicherheitsdienst geklärt.“
...  die kommende Zeit: „Ende Juni startet hier eine neue Geschichte. Ich werde jeden Dortmund-Sieg und jeden Triumph auch in Zukunft genießen. Irgendwann will ich mir hier mal in Ruhe ein Spiel anschauen.“


Auf die Frage, ob er schon für einen möglichen neuen Job im Süden Spanisch lernt, antwortet er: „Una cerveza por favor (Spanisch für „Ein Bier bitte“, d. Red.)! Damit kommt man auf Mallorca schon mal ganz schön weit. Ich kann nahezu jeden deutschen Dialekt, also kann ich auch Spanisch lernen – wenn ich muss.“





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