Saturday, May 23, 2015

Jürgen Klopp: "Wir sehen uns, ganz bestimmt"

DORTMUND Als der Abpfiff ertönte, gewannen die Emotionen oberhand. Mit einer Ehrenrunde verabschiedete sich Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp von seinem Stadion. Von seinen Fans. Der scheidende BVB-Trainer bekam von den BVB-Fans einen bewegenden Abschied geschenkt. Das ganze Stadion erbebte bei diesen Gänsehaut-Momenten. Selbst die Bremer Fans applaudierten. Dann ergriff Klopp das Wort.

15.04 Uhr zeigte die Stadion-Uhr an, noch 25 Minuten bis zum Anpfiff von Jürgen Klopps letztem BVB-Heimspiel, da knallte die Südtribüne ihm seinen Namen mit voller Lautstärke um die Ohren. „Jürgen Klopp“, „Jürgen Klopp“, „Jürgen Klopp“. Der Meister zog die Kappe vom Kopf, klopfte sich dreimal mit der rechten flachen Hand auf die Brust. Dann blickte er versonnen zu Boden, die Hände auf dem Rücken. Eine Herzensangelegenheit endet. Das ließ niemanden im Signal Iduna Park kalt.

Riesiges Banner

Die Fans auf der Südtribüne zogen dann zum Anpfiff ein riesiges Banner hoch. „Danke Jürgen - Wir brauchen viele Jahre, bis wir verstehen, wie kostbar Augenblicke sein können“, stand da drauf. Und damit war fast alles gesagt. Nach sieben Jahren endet die märchenhafte Liaison zwischen Jürgen Klopp und dem BVB, beim letzten Heimspiel im Signal Iduna war der Zeitpunkt für große Emotionen gekommen.









Jürgen Klopp verabschiedet sich von den BVB-Fans
Nach dem Abpfiff richteten sich alle Augen auf den 47-Jährigen. „Ich will mir nicht vorstellen, was in mir vorgeht, wenn dieses Spiel abgepfiffen wird und wir es sogar gewonnen haben“, hatte Klopp noch am Donnerstag gesagt. Der emotionale Hochdruck, den er in den vergangenen Wochen weitgehend unter Kontrolle gehalten hatte, er musste irgendwann platzen. Die Fans im Stadion taten alles, um so laut und so stark wie möglich ihre Dankbarkeit auszudrücken. Für die vielen sportlichen Erfolge, die der BVB in den sieben Spielzeiten unter Klopp eingefahren hat, und für noch viel mehr. Für eine emotionale Verbindung, die in diesem Geschäft selten geworden ist.

Verneigung vor der Südtribüne

Klopp verneigte sich einmal mehr vor der Südtribüne, sichtlich bewegt, drehte sich zur Ehrenrunde. Sein Stadion. Seine Fans. Sein Abschied. In einem eingespielten Video bedankte er sich bei den Fans. Weil er befürchtet hatte, bei einer Live-Ansprache die Fassung komplett zu verlieren.

„Sieben Jahre gemeinsamen Lebens nehmen nächste Woche ihr Ende. Wir sind zum letzten Mal zusammen im Stadion, das meine Heimat geworden ist. Ich habe jede Sekunde hier genossen. Im Stadion und generell. Wir hatten das große Glück, 2008 hierher zu kommen. Das war eine Win-win-Situation. Einen Sack voller positivster Erinnerungen nehme ich mit. Danke an jeden einzelnen Mitarbeiter. Es war mir eine große Freude, mit euch zusammenzuarbeiten. Es war mir eine Ehre, für diesen Verein tätig zu sein. Ich rate euch, mich und den neuen Trainer nicht zu vergleichen. Das schmälert die Erinnerung. Und das würde eine großartige Zukunft ermöglichen. Jetzt haben wir noch ein Finale in Berlin. Ich habe wahnsinnig Bock drauf. Vielen Dank für alles. Wir sehen uns. Ganz bestimmt. Irgendwann. Irgendwo.“
 

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