Immer wenn Kagawa trifft...

                                       Groß in Form und bereit für Wolfsburg: Shinji Kagawa.

Muskelkrämpfe nach einer Stunde. Schlechte Physis. Diskrete Leistungen. Shinji Kagawa legte einen klassischen Fehlstart nach seiner Rückkehr im vergangenen Sommer zu Borussia Dortmund hin. Mittlerweile hat sich das Bild gewandelt. Der Japaner dreht vor dem großen Pokalfinale am Samstag (20 Uhr, LIVE!) in Berlin gegen den VfL Wolfsburg wieder auf.

Die öffentliche Kritik an Shinji Kagawa - und damit auch an dessen Rückholaktion Ende August - hat Michael Zorc nie in vollem Umfang nachvollziehen können. "Bei Shinji", sagt Dortmunds Sportdirektor, "lohnt sich der zweite Blick". Soll heißen: Die Auswertungen einer Partie lassen den Japaner oft in einem viel besseren Licht dastehen, als es zunächst den Anschein hat. Rechtzeitig vor dem Pokalfinale gegen Wolfsburg reicht bei Kagawa jetzt wieder der erste Blick, um seine Topform zu erkennen.

Nach einer überaus diskreten Hinrunde mit nur einem Tor zog der 26-Jährige im zweiten Saisonabschnitt alle Register: Zehn Torbeteiligungen (vier Treffer, sechs Assists) wurden seit Anfang Februar für ihn notiert. Findige Statistiker fanden heraus: Immer wenn Kagawa trifft, gewinnt der BVB auch seine Spiele. "Er wird immer besser", freut sich Zorc.

Verantwortlich für Kagawas Formanstieg macht der Sportdirektor vor allem dessen Zugewinn an Fitness, die nicht mehr mit den problematischen Anfangstagen im September/Oktober 2014 zu vergleichen sei. "Wenn du dich besser fühlst und die Erfolgserlebnisse kommen, steigert das auch das Selbstvertrauen", sagt Zorc.

Das zeigt, dass Shinji bei uns noch viel vor hat.Sportdirektor Michael Zorc über den selbstkritischen Kagawa

Bemerkenswert ist, wie hart Kagawa nach schlechteren Spielen wie zuletzt gegen Hertha BSC (2:0, kicker-Note 4,5) oder in Wolfsburg (1:2, kicker-Note 5) mit sich selbst ins Gericht geht. Dann äußert er sich "überhaupt nicht zufrieden" mit der eigenen Leistung oder nennt seinen eigenen Auftritt "schwerfällig". Zorc gefällt diese kritische Selbstreflektion. "Das zeigt, dass Shinji bei uns noch viel vor hat", meint er.

Legt Kagawa wieder den Grundstein?

Nächstes Ziel des Japaners: der DFB-Pokal. "Ihn zu holen, ist ein grandioses Erlebnis", sagt Kagawa. "Das wäre ein klasse Abschied für Jürgen Klopp und Sebastian Kehl." Wie schön der Aufenthalt in Berlin sein kann, weiß Kagawa nur zu gut - beim grandiosen 5:2 über Bayern München legte er vor drei Jahren den Grundstein zum späteren Triumph der Borussia.