Friday, May 1, 2015

Johannes Geis: Das Mainzer Phänomen als Gündogan-Ersatz

Kaum ein anderer deutscher Spieler ist aktuell so umworben wie Johannes Geis vom 1. FSV Mainz 05. Vor allem bei Dortmund und Thomas Tuchel steht er hoch im Kurs. Goal erklärt, w...
Er ist erst 21 Jahre alt und schon jagt ihn halb Europa: Johannes Geis spielt sich in dieser Saison in den Fokus der Topklubs. Vor allem in der Bundesliga ist er heiß begehrt. Seitdem feststeht, dass sein ehemaliger Trainer beim 1. FSV Mainz 05, Thomas Tuchel, bei Borussia Dortmund zur kommenden Saison übernimmt, gelten die Westfalen als heißer Kandidat für einen Wechsel. Aber wer ist eigentlich dieser Geis? In Mainz gilt der defensive Mittelfeldspieler als Phänomen, das sich in den letzten zwei Jahren in der Bundesliga immer weiterentwickelt hat. Noch bei Greuther Fürth schnupperte er in der Saison 2012/13 Bundesliga-Luft. Gegen Ende der Saison durfte er acht Mal auflaufen. Dann holte ihn Thomas Tuchel nach Mainz und dort schlug der damals erst 19-Jährige richtig ein. Zunächst profitierte er von Verletzungen seiner Mannschaftskollegen Julian Baumgartlinger und Elkin Soto, dann war an ihm kein Vorbeikommen mehr. 33 Spiele standen für den Jugendnationalspieler am Ende der Saison zu Buche. Auch in dieser Saison ist er unabdingbar. In allen Partien lief er auf, spielte fast immer über 90 Minuten. Dreimal führte er seine Mannschaft gar als Kapitän aufs Feld. Geis ist das Herzstück der Mainzer, er ist Ideen- und Taktgeber der Mannschaft. Seine Wegbegleiter bestätigen ihm angeborene Führungsqualitäten, die er in allen Altersklassen hat aufblitzen lassen. So ist es nicht verwunderlich, dass er bereits unter Thomas Tuchel Führungsspieler war, der sein enormes Potenzial früh erkannt hat. In den vergangenen zwei Jahren hat Geis zudem in allen Bereichen zugelegt - gerade im Schnelligkeitsbereich. Die Trainer beim 1. FSV sind sehr zufrieden mit seiner Entwicklung. Beeindruckender rechter Fuß Der Rechtsfuß selbst weiß um seine Stärken, aber auch um seine Schwächen - und arbeitet unter der Woche akribisch daran, diese abzustellen. Echte Schwächen hat er trotz seiner erst 21 Jahre jedoch relativ wenige. Geis ist variabel einsetzbar und gilt inzwischen als starker Zweikämpfer mit einer guten Übersicht. Deshalb gehen die taktischen Ansagen der Trainer meist an ihn. Seine größte Stärke ist sicherlich sein rechter Fuß, mit dem er ein exzellentes Kurzpassspiel aufziehen, aber auch mal einen 50-Meter-Pass schlagen kann. Besonders als Standardschütze blitzt sein Können immer wieder auf. Ob der direkte Freistoß oder die butterweiche Flanke auf die Köpfe seiner Mitspieler: Geis kann es. Schon als Achtjähriger hat er in seiner Heimat Oberstreu (zwischen Fulda und Bamberg) Berühmtheit erlangt: Bereits damals konnte er von der Mittellinie aufs Tor schießen, ohne dass der Ball den Boden vorher berührte. Nichtsdestotrotz ist Geis auf dem Boden geblieben und wird als netter Kerl beschrieben. Seine Familie, die er regelmäßig besucht, hilft ihm dabei, auch mal abzuschalten. "Ich habe ein sehr ruhiges Umfeld, eine tolle Familie, super Freunde und eine liebe Freundin, die mich in allen Lagen unterstützen", sagte Geis vor wenigen Wochen gegenüber Bundesliga.de. Auch deshalb nimmt er die vielen Transfergerüchte um seine Person nur am Rande wahr. "Ich halte diese Dinge so weit wie möglich weg von mir. Darum kümmert sich ausschließlich mein Berater Björn Bezemer, der dafür sorgt, dass ich mich voll und ganz auf Mainz konzentrieren kann", sagte er. Bezemer managt ihn bereits, seitdem er 15 Jahre alt war, und kann deshalb gut einschätzen, wie es ihm geht. Eventuelle Verhandlungen über seine Zukunft sollen deshalb auch erst nach der Saison stattfinden. "Ich bin da sehr entspannt und muss nicht auf Knopfdruck wechseln. Wir reden viel", sagte Geis gegenüber Bild. Wird er Gündogan-Nachfolger beim BVB? Einer seiner besten Kumpels ist Felix Klaus vom SC Freiburg, mit dem er zusammen in der Jugend bei Greuther Fürth spielte. In der Mannschaft gilt Geis als umgänglicher Typ und hat viele Freunde. Besonders gut versteht er sich mit Yunus Malli. Die beiden verbringen viel Zeit auf und neben dem Platz miteinander. Nicht zuletzt, weil beide in der deutschen U21-Nationalmannschaft spielen, mit der Geis im Sommer zur Europameisterschaft fährt - sollte keine Verletzung dazwischen kommen. In absehbarer Zeit gilt er sogar als sicherer Kandidat für die A-Nationalelf. Joachim Löw und sein Trainerteam sollen ihn bereits im Blick haben. Sein Debüt könnte noch in diesem Sommer erfolgen, falls der FC Bayern in das Champions-League-Finale einziehen sollte. Der Einsatz bei der U21-EM steht aber klar im Fokus. Kein Wunder also, dass neben Borussia Dortmund auch der FC Schalke 04, Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg auf ihn aufmerksam geworden sind. Die aufgerufene Ablösesumme von mindestens zwölf Millionen Euro schließt einige Kandidaten allerdings bereits aus. "Sinnvoll ist es dann, wenn es sportlich passt", sagte Mainz-Manager Christian Heidel im kicker etwas verklausuliert. Für Borussia Dortmund sicherlich kein großes Problem, erst recht nicht, da Ilkay Gündogan den Verein wohl im Sommer verlassen wird, nachdem er seinen Vertrag nicht verlängern wird. Dann ist zum einen das Geld da. Und zum anderen der Stammplatz für Johannes Geis unter seinem Fan und Förderer Thomas Tuchel.

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