Klopp lobt Mkhitaryans "neue Qualität"

So sehr Jürgen Klopp auch Sepp Herberger verehrt, den Vater aller deutschen Fußball-Trainer: Er hat nicht vor, ihm in der Pokalendspiel-Generalprobe gegen den VfL Wolfsburg (Samstag 15.30 Uhr,) nachzueifern. "Sich in der Liga acht Stück geben zu lassen, um dann das Pokalfinale mit 3:2 zu gewinnen, ist nicht so leicht", sagte Klopp. Und lachte breit.

Halten wir also fest: Borussia Dortmund plant kein raffiniertes Täuschungsmanöver wie Deutschlands Fußball-Nationalmannschaft bei der WM 1954, als sie sich von den Ungarn das Fell über die Ohren ziehen ließ (3:8), um im Finale eindrucksvoll zurückzuschlagen. "Der Pokal ist ein anderer Wettbewerb, eine andere Atmosphäre, alles ist anders", betont Klopp, "nur die Mannschaften sind unter Umständen gleich."

Blaszczykowski noch außen vor - Kurzeinsatz für Reus?

Weil beide Teams noch große Ziele verfolgen, erwartet der scheidende Dortmunder Trainer an diesem Samstag ein "hoch interessantes, leidenschaftlich geführtes Spiel". Jakub Blaszczykowski (Muskelfaserriss), der in dieser Woche schon wieder größere Laufumfänge trainieren konnte, ist dafür noch kein Thema, Marco Reus kommt nach zweiwöchiger Pause höchstens für einen Kurzeinsatz in Frage...

Besondere Aufmerksamkeit wird die Borussia den Wolfsburger Standards (im Besonderen: Naldo) schenken müssen. "Diese Standards sind herausragend und eine wirkliche Waffe", warnt Klopp, "der VfL hat generell eine große, robuste Mannschaft. Und kleiner machen", seufzt er, "können wir sie nicht." Mut macht dem BVB-Coach, dass sein Team seit der Umstellung auf Raumdeckung bei Ecken "zuletzt ordentlich verteidigt" habe. Im Hinspiel (2:2) war es Naldo, der fünf Minuten vor dem Ende die Dortmunder Siegträume beerdigte - nach einer von Rodriguez geschlagenen Ecke.

Lob für Mkhitaryan und Schmelzer

Mittlerweile ist Dortmund aber selbst weitergekommen in dem Vorhaben, aus eigenen Standards Kapital zu schlagen. Sowohl gegen Hoffenheim (Hummels) wie auch gegen Hertha BSC (Subotic) fielen Tore nach Eckstößen, jeweils tafelfertig serviert von Henrikh Mkhitaryan. Klopp schwärmt: "Mickis Ecken kommen extrem gut. Er hat eine neue Qualität entwickelt. Bei ihm ist ein Knopf aufgegangen." Linksverteidiger Marcel Schmelzer, der auf der anderen Seite übernimmt, bezieht der Trainer in sein Lob ausdrücklich mit ein. "Schmelles Ecken sind auch richtig gut", sagt Klopp.