Thursday, May 7, 2015

Sebastian Kehl: Danke, für 13 Jahre echte Liebe!

Die Karriere von Sebastian Kehl befindet sich auf der Zielgeraden. Dreimal darf der 35-Jährige noch in der Bundesliga auflaufen, bevor er schließlich das letzte Spiel seiner Karriere bestreiten wird. Das DFB-Pokal-Finale im Berliner Olympiastadion. Es könnte der perfekte Abschluss einer Karriere werden, die viele Höhen, aber auch einige Tiefen hatte.
FUSSBALL: 1. BL 02/03, SV WERDER BREMEN - BORUSSIA DORTMUND Im Januar 2002 wechselte der damals 21-Jährige vom SC Freiburg zu Borussia Dortmund. Wenige Monate später feierte Kehl seine erste deutsche Meisterschaft mit dem BVB und wurde kurz darauf mit der deutschen Nationalmannschaft in Japan und Südkorea Vize-Weltmeister. In der Folge entwickelte sich der defensive Mittelfeldspieler sowohl im Verein, als auch in der Nationalmannschaft zur festen Größe und war Teil des deutschen "Sommermärchens" 2006. Kurz darauf, genauer gesagt am ersten Spieltag der Saison 2006/2007, begann seine Leidenszeit. Im Zweikampf mit Bayerns Hasan Salihamidzic zog sich Kehl eine Fleischwunde zu, mit deren Nachwirkungen er insgesamt über ein Jahr zu kämpfen hatte. Vor der Saison 2008/2009 wurde der Linksfuß vom neuen BVB-Trainer Jürgen Klopp schließlich zum Mannschaftskapitän ernannt. Die Verletzungsprobleme blieben Kehl allerdings treu und so konnte er in der Meistersaison 200/2011 lediglich sechs Spiele für sein Team bestreiten. In der darauf folgenden Spielzeit entwickelte er sich wieder zum Leistungsträger und gewann mit Dortmund zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal. Kehl ist bis jetzt, ein wichtiger Bestandteil und unumstrittener Führungsspieler seines Teams. Zum Abschluss seiner Karriere hat Kehl nun die Möglichkeit in seiner letzten Partie als Fußball-Profi, einen letzten großen Titel für sich und seine Borussia zu gewinnen. Dass der BVB überhaupt im Finale steht, ist auch der Verdienst von Sebastian Kehl. Im Viertelfinale schoss er den dreimaligen Pokalsieger mit einem fulminanten Dropkick gegen Hoffenheim zum Sieg. In der vergangenen Woche wurde der Mittelfeldmotor zu Beginn der Verlängerung eingewechselt und war maßgeblich daran beteiligt, dass die Schwarz-Gelben keinen weiteren Treffer kassierten. Im anschließenden Elfmeterschießen verlud er Welttorhüter Manuel Neuer und schob den Ball überlegen unten rechts ein. Borussia Dortmund v 1899 Hoffenheim - DFB Cup Dass Kehl in seiner Karriere auch polarisieren konnte, zeigte er nach der Partie im Interview bei Sky: "Dass die Bayern jetzt die Schuld beim Schiedsrichter suchen, finde ich ein bisschen Banane. Das haben sie schon öfter gemacht nach Niederlagen gegen uns. Wenn sie kein Elfmeterschießen können, dann sollen sie es üben." Diese Aussage führte in den sozialen Medien zu einem "Shitstorm" gegen Kehl, der als schlechter Gewinner abgestempelt wurde. Ein Typ wie er, ein Alphatier, der sich in den vergangenen Jahren auch immer wieder Wortgefechte mit Jürgen Klopp lieferte, wird darüber nur müde lächeln können. Zu viel hat er in seiner langen Karriere erlebt. Mit dem charismatischen Ex-Nationalspieler verliert Borussia Dortmund einen Spieler, der stets alles für den Verein gegeben, Verantwortung übernommen hat und mit seiner offenen und ehrlichen Art auf und neben dem Platz stets ein Vorbild war. Beim BVB würde man wohl sagen: Danke, für 13 Jahre echte Liebe!

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