Sunday, May 3, 2015

Wie Immobile beim BVB fremdelt

Mit seiner Ablösesumme sollte er der BVB-Königstransfer für die laufende Saison werden. Doch auch in Hoffenheim verfestigt sich der Eindruck, dass sich Ciro Immobile und der BVB fremd geblieben sind. In der 84. Minute kam dann doch so eine Szene, wie sie dieser Mittelstürmer braucht: Von der Seite wurde der Ball flach in den Strafraum gespielt, Ciro Immobile kam herangerauscht, schoss flach, hart - und genau auf Oliver Baumann, den Torhüter der TSG Hoffenheim. Kurz vor Schluss hatte Immobile die Riesenchance verpasst, Borussia Dortmund zu einem 2:1-Sieg im Kraichgau zu schießen - und selbst endlich mal wieder einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Viel Zeit dazu hatte er ohnehin nicht gehabt, in der 74. Minute erst schickte ihn Trainer Jürgen Klopp beim Stand von 1:1 aufs Feld. Bei dem Spielstand blieb es bis zum Schuss - weil Immobile zwar ackerte, rannte und kämpfte, aber eben nicht das tat, wozu Stürmer eben da sind: Tore zu schießen oder zur Not auch mal eines vorbereiten. "Ciro hat auch noch einmal richtig Leben hineingebracht", lobte Trainer Jürgen Klopp zwar seinen Spieler - doch die freundlichen Worte konnten nicht verbergen, wie gering das sportliche Ansehen des italienischen Neuzugangs in Dortmund inzwischen ist: Selbst nach einer Woche, in der sich der BVB durch intensive 120 Pokalminuten beim FC Bayern München gekämpft hatte, war der ausgeruhte Immobile - er war in München nicht zum Einsatz gekommen - offenbar kein Thema für die Startelf. Und so verfestigte sich bei diesem Gastspiel in Baden-Württemberg ein Eindruck, der sich schon seit Wochen aufdrängt: Dass hier nicht zusammenwächst, was nicht zusammengehört, dass aus der Zweckbeziehung zwischen dem italienischen Torjäger und dem deutschen Vizemeister wohl keine Liebesbeziehung mehr wird.

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