Friday, May 15, 2015

Borussia Dortmund: Wachablösung im Tor

Die Rolle des Zuschauers blieb Roman Weidenfeller zuletzt häufiger.

  • Die Torhüter-Position ist in einer Mannschaft normalerweise die einzige Konstante in einer Saison. Nur selten wird der Stammkeeper während der Saison rausgenommen. Anders beim BVB.

    • Seitdem Michtell Langerak im Sommer 2010 zu Borussia Dortmund wechselte, ist seine Rolle im Team klar verteilt gewesen: Er, der australische Sunnyboy, ist die klare Nummer zwei hinter Stammtorwart Roman Weidenfeller. In den vergangenen fünf Jahren kam er in der Regel im DFB-Pokal zum Einsatz - allerdings nur bis zum Achtelfinale. Falls Weidenfeller mal krank oder verletzt war, durfte Langerak ebenfalls ran. Immer wieder setzte er sich danach ohne Murren auf die Bank.

    • Doch in dieser Saison ist die Situation beim BVB anders. Roman Weidenfeller, der dank starker Leistungen in den letzten Jahren im vergangenen Sommer mit zur WM nach Brasilien fuhr, machte ungewöhnlich viele Fehler, war nicht mehr der sichere Rückhalt, motzte viel auf dem Platz herum. Vier Spieltage vor der Winterpause setzte Jürgen Klopp ein Zeichen, nahm Weidenfeller aus dem Tor. Damals war die Erklärung des Trainers ungewöhnlich: "Ich möchte die Frische und das Lächeln von Mitch in der Mannschaft haben". Nach der Winterpause rückte Weidenfeller wieder ins Tor - auch weil Langerak mit seiner Nationalmannschaft beim Asien-Cup war. Und Weidenfeller wusste auf einmal wieder mit Glanztaten zu überzeugen.

    • Doch inzwischen scheint sich das Kapitel Borussia Dortmund für den deutschen Nationalspieler dem Ende zuzuneigen. Seit dem 24. April fehlt Weidenfeller nun in der Startelf von Borussia Dortmund. Er verletzte sich im Abschlusstraining vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt, nachdem ihm ein Teamkollege in den Rücken sprang. So kam Langerak auch in der Bundesliga zum Einsatz, und er blieb im Tor. Auch nachdem Weidenfeller wieder einsatzbereit war. Alles deutet daraufhin, dass der Australier am Samstag beim VfL Wolfsburg (15.30 Uhr im LIVE-TICKER) sein fünftes Spiel (inklusive des DFB-Pokal-Halbfinales gegen den FC Bayern) in Folge bestreiten wird.

    • Mit Langerak zuletzt immer gewonnen
    • Wie es dann weitergeht? Langerak hält sich bedeckt, weiß es wahrscheinlich selbst nicht. "Es wäre cool, wenn du weißt, dass du spielst. Aber ich weiß nicht genau, was passieren wird, und muss deshalb abwarten", erklärte er nach dem Spiel gegen Hertha BSC am vergangenen Wochenende. Langerak scheint allerdings schon lange mitbekommen zu haben, dass alles auf einen permanenten Wechsel im Tor hindeutet. Vor allem, wenn Thomas Tuchel ab dem Sommer beim BVB übernimmt. Ob Langerak dann der neue Stammkeeper wird? Beim BVB hält man seit Jahren große Stücke auf ihn. "Mitch hat in den vergangenen Wochen immer gespielt – und wir haben immer gewonnen", erklärte Hans-Joachim Watzke kürzlich.
    • In der Phase vor der Winterpause machte er allerdings nicht seine besten Spiele. In den vergangenen Matches hatte er hingegen nicht viele Möglichkeiten, sich zu beweisen. Reichen seine Argumente für die Rolle der neuen Nummer eins? Oder kommt ein externer Torhüter? Kandidaten gibt es viele: Kevin Trapp wird gehandelt, Timo Horn vom 1.FC Köln sowieso. Doch die Ablösesummen wären in diesem Sommer wohl nicht zu stemmen, da davon auszugehen ist, dass sich der Verein vor allem auf anderen Positionen verstärkt.
      Mitchell Langerak hat in diesem Jahr noch kein Spiel mit dem BVB verloren
      Dass Weidenfeller allerdings über die Saison hinaus zwischen den Pfosten beim BVB stehen wird, lässt sich aktuell bezweifeln. Weidenfeller wird die Signale ebenfalls wahrnehmen. Ein Engagement im Ausland scheint nicht mehr ausgeschlossen. Mehrere Vereine aus Italien und Spanien sollen an ihm interessiert sein.
      Gut möglich also, dass Weidenfeller gegen Werder Bremen sein letztes Spiel im BVB-Trikot machen wird - das wird Klopp ihm noch zugestehen. Im Pokalfinale in Berlin gegen den VfL Wolfsburg wird aller Voraussicht nach wieder Langerak das Tor hüten. Und danach vermutlich als neuer Stammtorhüter in die Sommerpause gehen.





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