Thursday, May 7, 2015

BVB: Schadensbegrenzung dank Europa League?

Was lange unrealistisch klang, scheint immer wahrscheinlicher: Borussia Dortmund spielt kommende Saison in der Europa League. Doch was würde das finanziell bedeuten? Borussia Dortmund steht nach einer katastrophalen Hinrunde nun doch noch kurz vor dem Einzug in die Europa League. Was angesichts des 18. Tabellenplatzes nach dem 19. Spieltag klingt wie blanker Hohn, scheint immer realistischer zu werden. Finanziell ist das für den BVB erfreulich, denn die "Zweite Liga Europas" wird ab der kommenden Saison aufgewertet. In den vergangenen Monaten und Jahren kritisierten Vereine, Manager und Verantwortliche häufig die mangelnde Perspektive und vor allem die geringe finanzielle Wertschätzung der Europa League. Als "Armenhaus" wurde der Wettbewerb bezeichnet. Von Franz Beckenbauer sogar als "Cup der Verlierer".
Kommt der BVB in die Europa League, bleiben auch die Stars ____________________________________________________________________________________ Attraktiver "Cup der Verlierer" Ab der kommenden Saison wird es jedoch attraktiver für die Vereine, an der Europa League teilzunehmen. Zum einen werden die Prämien raufgeschraubt, zum anderen darf der Sieger in der darauf folgenden Saison in der Champions League starten. Die Startprämie pro Klub hat sich von 1,3 Millionen Euro auf 2,4 Millionen Euro erhöht. Auch die Siegprämie auf 360.000 Euro erhöht. Der Sieger des Wettbewerbs hätte am Ende der Saison (sollte er alle Spiele gewinnen) rund 12,5 Millionen Euro nur durch die neuen Prämien eingenommen. Hinzu würden allerdings noch Einnahmen durch den Ticketverkauf kommen. Weiterhin gibt es einen Marketingpool der UEFA, der unter den teilnehmenden Vereinen aufgeteilt wird. Insgesamt nahm Borussia Mönchengladbach in dieser Europapokal-Saison zum Beispiel 12.984.230 Millionen Euro ein. Mainz 05 trotz des Ausscheidens in der Qualifikation noch 895.715 Euro. Mit eingerechnet sind noch nicht die Sponsorengelder, die Borussia Dortmund einnehmen wird. Sicherlich fallen die geringer aus als in der Champions League, doch ein Minusgeschäft ist die Europa League sicherlich nicht mehr für die Vereine. Versicherung gegen Ausfälle Zudem hat der Verein eine Police abgeschlossen, um einen eventuellen finanziellen Verlust durch das Verpassen der Champions League auszugleichen. "Einnahmenausfallversicherung für die UEFA Champions League", nennt der Verein das in seinem Börsenprospekt. "Ein Riesencoup des BVB", kommentierte der einstige Profi und heutige Finanzexperte Oliver Roth, "so etwas zum damaligen Zeitpunkt zu machen, war sehr weitsichtig. Auch wenn das wohl recht kostspielig war." Sollte der BVB also in Berlin das Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg gewinnen, wird die Mannschaft in der kommenden Saison international spielen - das Minimalziel des Vereins. Sollte am Ende des Spiels eine Niederlage stehen, sind die Chancen für den BVB dennoch nicht so schlecht. Eine Woche vorher endet die Bundesligasaison. Sollten die Westfalen diese auf dem siebten Tabellenplatz abschließen, spielen die Schwarz-Gelben dennoch international. Ein finanzieller Aspekt, der inzwischen nicht mehr außer Acht gelassen werden darf.

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