Gündogan und Klopp werben um Verständnis

Vor einer Woche verkündete Borussia Dortmund, dass Ilkay Gündogan seinen 2016 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. Am Samstag zeigt sich der Nationalspieler nun erstmals wieder vor eigenem Publikum. Im Vorfeld des Spiels gegen die Hertha versuchen Gündogan und auch Trainer Jürgen Klopp, Unmutsäußerungen der Fans vorzubauen.

Wollen in den letzten vier Spielen zusammen noch etwas reißen: Dortmunds Trainer Jürgen Klopp und Ilkay Gündogan. _________________________________________________________________________________________________________________ "Ich habe ihm nicht gesagt: Verlass den Verein! Trotzdem haben wir das zu akzeptieren", mahnte BVB-Trainer Klopp und verwies auf ähnliche Fälle in der Vergangenheit (Lewandowski, Götze). Man brauche Gündogan in den letzten vier Saisonspielen, schließlich kämpft der BVB noch um einen Europa-League-Platz und den Gewinn des DFB-Pokals. Und außerdem, betonte Klopp, "hat sich Ilkay nichts zuschulden kommen lassen". Das werden einige Fans vermutlich anders sehen. Gündogan musste sich in den vergangenen Tagen u.a. den Vorwurf gefallen lassen, er sei undankbar, schließlich habe der Verein trotz der monatelangen Verletzungspause des Spielers vor einem Jahr den Vertrag verlängert. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mich manche Reaktion nicht getroffen hat. Man bekommt so etwas natürlich über Freunde mit, auch wenn man versucht, nicht alles zu lesen", sagte Gündogan dazu: "Ich teile die Meinung nicht und weiß, dass der BVB sie auch absolut nicht teilt, aber jeder hat ein Recht auf seine eigene Meinung." Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Gündogan ohne die damalige Vertragsverlängerung nach dem Ende dieser Saison hätte ablösefrei wechseln können. So aber kann der BVB, der einen Verkauf des 24-Jährigen im Sommer anstrebt, nun noch auf eine hohe Transferentschädigung hoffen. Dennoch wird sein Abschied aus Dortmund die BVB-Fans wenig freuen, das weiß auch Gündogan. "Es war eine Entscheidung, von der man vermuten musste, dass sie manche Menschen enttäuschen wird", sagte er. Um den eigenen Anhang vor dem Spiel gegen Berlin (Samstag 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zu besänftigen, versprach Gündogan daher auch, "bis zum Schluss mein Bestes für Borussia Dortmund zu geben". Und wenn ihm das gelingt, glaubt er, "werden die Menschen das auch anerkennen. Das ist mir wichtig".