Naher Klopp-Abschied beflügelt den BVB

DORTMUND Der Blick auf die Tabelle bereitete ihm endlich wieder Freude. Wohl auch deshalb wirkte Jürgen Klopp humorvoll wie in alten, erfolgreichen Zeiten. Fragen nach einem Zusammenhang zwischen dem Aufwärtstrend des BVB und seiner Abschiedsankündigung beantwortete der Dortmunder Coach schelmisch lächelnd

„Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich meinen Rücktritt schon am Saisonanfang bekanntgegeben. Dann wären wir durch die Liga marschiert“, scherzte er nach dem 2:0 (1:0) über Hertha BSC. Sichtlich erleichtert fügte Klopp an: „Platz sieben fühlt sich an wie ein Platz an der Sonne. Nach oben ist noch was möglich, cool.“ Versöhnliches Ende Den zwischenzeitlich vom Abstieg bedrohten Dortmundern könnte eine historische Aufholjagd gelingen. Nur drei Monate nach dem Absturz auf den letzten Rang am 19. Spieltag scheint die Europa League zum Greifen nahe. Wie von Klopp erhofft, setzte die von ihm Mitte April verkündete baldige Trennung bei seinen Profis neue Kräfte frei. Seither holten sie zehn von zwölf möglichen Bundesliga-Punkten und zogen im denkwürdigen Elfmeterschießen von München ins Pokalfinale ein. Urplötzlich scheint das versöhnliche Ende einer missratenen Saison möglich. „Nach dieser katastrophalen Hinrunde kommt jetzt langsam unser Selbstvertrauen zurück“, sagte Weltmeister Erik Durm. Klare Verhältnisse Kaum war die Partie vorbei, stimmten die Dortmunder Fans ihre Mannschaft mit Sprechchören auf das Pokalfinale ein. Dank des zweiten Saisontreffers von Neven Subotic (9. Minute) und des ersten Bundesliga-Tores von Durm (47.) ist die Borussia möglicherweise auch ohne einen Sieg beim Saison-Showdown am 30. Mai gegen Wolfsburg im Berliner Olympiastadion wieder international vertreten. Das wäre mit einem Punktgewinn im Ligaduell mit den „Wölfen“ und einem Sieg daheim gegen Bremen so gut wie sicher. Liebend gern würde Kapitän Mats Hummels schon vor dem Pokalfinale für klare Verhältnisse sorgen: „Wir sind zurzeit richtig auf Kurs - und wollen ihn halten.“