Monday, June 15, 2015

Trainer Tuchel: "Bei Roman müssen wir abwarten"

DORTMUND Am Sonntag machte der BVB es offiziell: Die Dortmunder verpflichten den Freiburger Schlussmann Roman Bürki, damit wird ein Abschied Weidenfellers in diesem Sommer nach 13 Jahren in Dortmund immer wahrscheinlicher. Nun hat auch BVB-Trainer Thomas Tuchel zur Torwartfrage Stellung bezogen.
 DFB-Torwart Roman Weidenfeller machte gegen Gibraltar ein starkes Spiel. Foto: Arne Dedert
                   DFB-Torwart Roman Weidenfeller machte gegen Gibraltar ein starkes Spiel.


Der neue Dortmund-Trainer Thomas Tuchel will nach der Verpflichtung von Torhüter Roman Bürki mit dem langjährigen BVB-Stammkeeper Roman Weidenfeller sprechen. „Bei Roman müssen wir abwarten, wie er diese veränderte Situation dann auch annimmt“, sagte Tuchel am Sonntag dem TV-Sender Sky. Man „werde sehr ehrlich miteinander sprechen und eine gute Lösung finden“.

Drei Torhüter unter Vertrag

Neben Bürki und Weidenfeller hat der Fußball-Bundesligist mit Mitchell Langerak noch einen weiteren Top-Torhüter unter Vertrag. Der Australier hatte zuletzt im verlorenen DFB-Pokalfinale im Tor gestanden. Mitch habe gute Leistungen gezeigt, sagte sein neuer Trainer. „Er wird das nicht einfach so hergeben“, meinte Tuchel. Von daher werde die Dortmunder Torhüter-Lösung in „alle Richtungen“ gehen. „Am Ende sind es entweder drei oder nur zwei aus diesen Dreien“, meinte Tuchel.


Der Nachfolger von Jürgen Klopp kann sich allerdings vorstellen, dass Bürki die Nummer 1 wird. „Roman wurde auf jeden Fall verpflichtet, mit der Möglichkeit, die Nummer eins zu werden. Das ist sein Wunsch, sein Ehrgeiz, und das ist auch unser Wunsch und auch unser Ehrgeiz, dass er diesen Konkurrenzkampf annimmt“, sagte Tuchel, machte aber klar: „Wir haben ihm da nichts versprochen, da sind keine Dinge entschieden.“

Ursprüngliche Meldung:

Für Weidenfeller, den Weltmeister-Torhüter, ist es binnen eines Jahres ein dramatischer Absturz im Stellenwert-Ranking. Bürki erhält in Dortmund einen Vierjahresvertrag, er kostet dank der festgeschriebenen Ablöse in seinem Vertrag beim Absteiger Freiburg deutlich unter fünf Millionen Euro. Als zweitbester Bundesliga-Torhüter der abgelaufenen Saison in der kicker-Notenstatistik (nach Schalkes Ralf Fährmann) hat sich der Schweizer in nur 34 Liga-Spielen einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Mit seinen 24 Jahren gilt er als Torhüter mit glänzender Perspektive.

Signal für Wachwechsel

Bürkis Verpflichtung ist das endgültige Signal für einen Wachwechsel im Tor der Borussia, auch wenn Weidenfeller nach dem 7:0 der DFB-Elf gegen Gibraltar von einer Luftveränderung noch nichts wissen wollte: „Stand heute habe ich einen laufenden Vertrag, und den werde ich Stand heute auch erfüllen.“ Allerdings erscheint es undenkbar, dass der bald 35-jährige Weidenfeller in einem Dreikampf mit Bürki und Mitch Langerak einen Tribünenplatz in Kauf nehmen würde.

Bürkis Verpflichtung gibt der Torwartfrage beim BVB allerdings auch für den bislang als Kronprinzen geführten Langerak eine neue Wendung. Eine klare Hierarchie wird es zum Trainingsstart nicht geben, der Kampf um die Nummer 1 ist völlig offen. Das Umdenken der Dortmunder Vereinsspitze steht dabei wohl in Zusammenhang mit Langeraks schwacher Leistung im DFB-Pokalfinale gegen Wolfsburg.

Gladbach hinterlegt offizielles Angebot für Ginter

Während sich Weidenfeller nun Gedanken machen wird, scheint Matthias Ginter in diesem Punkt schon einen Schritt weiter. In der Aachener Zeitung wurde Borussia Mönchengladbachs Manager Max Eberl am Samstag mit dem Satz zitiert, Ginter habe „großes Interesse“, an den Niederrhein zu wechseln. Nach Informationen dieser Zeitung hat Gladbach mittlerweile auch ein offizielles Angebot für den 21-Jährigen hinterlegt.

BVB-Sportdirektor Michael Zorc wollte dies nicht kommentieren. Er verwies darauf, dass nach dem Ende der Saison „die Entwicklung jedes Spielers“ analysiert würde. „Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen, wir sind mit Matthias Ginter und dem neuen Trainer Thomas Tuchel im Dialog.“ Ein kategorisches Nein zu einem Wechsel wie im Fall Wolfsburg und Sokratis ist das nicht – was verwundert, denn bislang galt Ginter als Projekt mit längerfristiger Laufzeit. 

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