Wednesday, June 3, 2015

Erster großer Tuchel-Auftritt

Er verneigt sich vor Klopp ++ Er will Bayern jagen ++ Er spricht über sein Jahr Auszeit 

Neuer BVB-Coach: Erster großer Tuchel-Auftritt

Die Thomas-Tuchel-Zeit beim BVB hat begonnen!
 Der Nachfolger von Trainer Jürgen Klopp (nimmt eine Auszeit) stellte sich am heutigen Dienstag den Fans und Mitarbeitern von Borussia Dortmund vor. Tuchel wirkt nach einem Jahr Auszeit hochmotiviert.
BVB stellt Tuchel vor
Thomas Tuchel wünscht sich, dass die Mannschaft mit Fleiß, Mut und Beharrlichkeit in die Saison geht
Der Ex-Mainz-Coach, der in Dortmund einen Dreijahresvertrag erhielt, sagt: „Ich bin überglücklich, ab heute offiziell BVB-Trainer zu sein. Ich hatte den großen Wunsch, einen Top-Bundesligisten, einen Traditionsverein, einen echten Herausforderer zu trainieren. Der BVB ist ein großer Herausforderer in allen Wettbewerben, in denen wir spielen. Allen voran die Bundesliga. Ich finde, dass sich die Spitze erweitert hat: Nicht nur Bayern, auch Gladbach, Leverkusen und Wolfsburg gehören dazu. Wir sind Herausforderer für diese Quartett, haben da sogar einen Rückstand aufzuholen.
Erster großer Tuchel-Auftritt. Das sagt der neue BVB-Trainer:
► „Wir müssen eine besondere Haltung einnehmen, geprägt von Fleiß, Bescheidenheit, Mut, Offenheit und Beharrlichkeit. Die vier anderen Klubs müssen uns ständig spüren. Dafür muss ich die Atmosphäre schaffen, durchdrungen von Leidenschaft, Unterstützung, völlig frei von Egoismen. Die Atmosphäre muss sich im Stadion fortsetzen.“
Auffällig: Wenn er von Klopp spricht, sagt er freundschaftlich „Jürgen“.
► „Ich konnte nur so auf Jürgen nachfolgen: Es war unabdingbar, dass Jürgen im Guten mit dem Verein auseinander geht. Die herausragende Trainerleistung von Jürgen anzuerkennen, sie mit größtmöglichem Respekt stehen zu lassen. Ich möchte nicht dagegen ankämpfen müssen, wieviel Erfolg Jürgen hatte. Er war hier mehr als ein Trainer. Jetzt möchte ich mein eigenes Kapitel hinzufügen. Jürgen hat die Basis dafür geleistet.“
► „Wir sprechen fast täglich über den Kader. Ich habe natürlich keinen Forderungskatalog und es gibt auch keine personellen Forderungen. Wir haben einen tollen Kader. Es ist doch so: Egal, wie viele Spiele und Spieler ich mir im Video anschaue, am Ende gibt mir das kein verlässliches Bild. Denn ich kenne die jeweilige Situation nicht. Da spielen so viele Dinge eine Rolle, dass manchmal in der Personalfrage weniger mehr ist. Die Spieler zu begrüßen, mir ein eigenes Bild von den Qualitäten und Charakteren zu machen, darauf freue ich mich jetzt. Natürlich sprechen wir über Personalien. Aber die Mannschaft ist ausgewogen und hat ein tolles Durchschnittsalter.“
Und welchen Fußball will er spielen lassen?
► „Das Glück ist ja, dass Dortmund schon einen eigenen Stil kreiert hat: Angriffsfußball – dominant in der Offensive. Ich werde natürlich auch nach dem Talent der Spieler entscheiden, wie wir spielen.“
Und wie hat Tuchel sein freies Jahr verbracht?
► „Das Leben war hart, ohne Uhr ins Bett, ohne Uhr wieder aufgestanden. Ich habe die Kinder in den Kindergarten gebracht und wieder abgeholt. Ich habe gelernt, Zeit zu haben, langsam zu leben, zu genießen, Gespräche nachklingen zu lassen.“
Vereinschef Hans-Joachim Watzke gab sich nach der 1:3-Pokalpleite gegen Wolfsburg kämpferisch: „Wir haben jetzt paar Tage Zeit gehabt, unsere Wunden vom Samstag zu lecken und sind froh, die Saison hinter uns gelassen zu haben. Ab heute sind wir wieder im Kampfmodus! Schön, dass wir Thomas Tuchel vorstellen können.“
Sportdirektor Michael Zorc erzählte, wie Borussia Dortmund auf Tuchel kam: „2009 fiel uns Thomas zum ersten Mal auf - negativ. Da besiegte Tuchels U19 unsere Mannschaft im Endspiel der A-Jugendmeisterschaft. Thomas ist für uns die logische Entscheidung. Er hat eine klare Vorstellung vom Fußball. Gegen den Ball und im eigenen Ballbesitz. Er kann eine Mannschaft über einen längeren Zeitraum weiter entwickeln.“
Personell sind schon vor Tuchels Amtsantritt ein paar Würfel gefallen: Ilkay Gündogan wird den Verein definitiv im Sommer verlassen. Mit Henrikh Mkhitaryan und Mats Hummels sowie Neven Subotic bleiben dem Ex-Mainz-Coach wichtige Stützpfeiler erhalten. Mit Gonzalo Castro (für 11 Mio Euro aus Leverkusen) und Julian Weigl (für 2,5 Mio von 1860) stehen zwei Neuzugänge fürs defensive Mittelfeld fest. Dazu kommt Leihgabe Jonas Hofmann aus Mainz zurück – folgen soll Johannes Geis.
Tuchels Hauptziel: Noch einen Stürmer verpflichten, denn der Abgang von Ciro Immobile (AS Rom?) steht bevor.
Übrigens: Auf der Suche nach einem Haus in Dortmund soll Tuchel, der zuletzt mit seiner Familie in Mainz gelebt hat, auch schon fündig geworden sein: Sein neues Domizil liegt im Dortmunder Süden – schnelle Wege zum Trainingszentrum und Stadion also.


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