Julian Weigl bestreitet am heutigen Dienstagabend sein letztes Pflichtspiel für den TSV 1860 München. Nach dem Relegationsspiel gegen Holstein Kiel geht es für den 19-Jährigen zur U20-WM nach Neuseeland. Ab kommender Saison trägt er das Trikot von Borussia Dortmund. FussballTransfers stellt euch das Top-Talent aus der Löwen-Schmiede vor.
Julian Weigl wird in der kommenden Saison für den BVB auflaufen.
Beinahe etwas unbemerkt, neben dem Trubel um das DFB-Pokalfinale und das Ende der Ära Klopp, konnte Borussia Dortmund den zweiten Neuzugang so gut wie perfekt machen. Nach Gonzalo Castro soll Julian Weigl die Borussia verstärken – vor allem wohl mittel- bis langfristig. Der Youngster kommt aus der Talentschmiede des TSV 1860 München. „Für Ju Weigl ist der Wechsel nach Dortmund eine tolle Sache, dass er nächstes Jahr bei einem so tollen Klub spielen kann. Aber für mich hat das keine großen Auswirkungen“, bestätigte Trainer Torsten Fröhling den Wechsel bereits.
Bevor das Eigengewächs der ‚Löwen‘ sich aber in den Ruhrpott verabschiedet, soll es am heutigen Dienstagabend (20.30 Uhr) im Relegations-Rückspiel gegen Holstein Kiel (Hinspiel 0:0) seinen Heimatklub vor dem Abstieg in die 3. Liga bewahren. Von der Partie ist aber voraussichtlich nicht nur die sportliche Zukunft des Traditionsklubs aus München abhängig, sondern auch die Ablöse, die der TSV für Weigl einstreichen kann. Der Youngster besitzt eine Ausstiegklausel, die sich zwischen 2,5 und 3,5 Millionen bewegt, bei Abstieg aber in jedem Fall geringer ausfallen würde. Die ‚tz‘ berichtete, dass Weigl in diesem Falle sogar ablösefrei zu haben sein könnte.
Kapitän der Profis mit 18
Im Februar 2014 hatte der damals 18-Jährige einen bis 2017 datierten Profivertrag bei den ‚Blau-Weißen‘ unterschrieben – Ausstiegsklausel inkludiert. Mit Ajax Amsterdam, Twente Enschede, dem FC Liverpool und Tottenham Hotspur lockten schnell größere Klubs. Und auch der BVB und der FC Augsburg ließen nicht lange auf sich warten.
Vergangenen Sommer dann wurde das ‚Löwen‘-Juwel – mit noch immer zarten 18 Jahren – vom damaligen Trainer Ricardo Moniz zum neuen Kapitän des Profikaders ernannt. Wohl auch, um ihn an die ‚Sechziger‘ zu binden. Mitte August wurde Weigl nach einem Discoabend suspendiert und in die Reserve abgeschoben. Die Kapitänsbinde wurde ihm folglich entzogen. Ein Wechselbad der Gefühle für den U20-Nationalspieler. So etwas mit einem 18-Jährigen abzuziehen, ist unverantwortlich und zeugt von keinerlei Fingerspitzengefühl in der Führungsriege der Münchner. Dass sich Weigl dennoch im Laufe der Saison zurückkämpfte, spricht für seine Charakterstärke.
Nächstes Talent von den Löwen
Insgesamt brachte es der zentrale Mittelfeldspieler in dieser Saison auf 24 Partien in Liga zwei. Nun wechselt er aus der Talentschmiede der ‚Löwen‘ nach Dortmund. Wie schon Moritz Leitner und Sven Bender vor ihm.
Auch fußballerisch vergleicht ihn Ex-Mitspieler Daniel Bierofka mit Bender: „Ein herausragendes Talent. Vom Spielstil sehe ich da große Ähnlichkeiten.“ Allerdings agiert der heute 19-Jährige etwas offensiver und verfügt über eine ausgefeiltere Spielanlage. Das Top-Talent besticht durch seine Ruhe am Ball, verfügt über eine für sein Alter starke Physis und hat seine Vorzüge insbesondere in der Balleroberung. Zudem ist er technisch sehr versiert, wie 1860-Sportchef Florian Hinterberger bestätigte: „Julian bringt für sein Alter eine reife Spielweise mit, hat ein gutes Auge und eine ausgezeichnete Technik. Zudem ist er sehr laufstark.“
Bei der Borussia soll Weigl voraussichtlich sukzessive die Nachfolge von Sebastian Kehl antreten. Eine tragende Rolle in der Mittelfeldzentrale wird er unter Thomas Tuchel in der kommenden Saison aber wohl noch nicht spielen.
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