Nach sieben langen Jahren ist die Ära Jürgen Klopp beim BVB endgültig beendet. Seit der offiziellen Vorstellung Thomas Tuchels bei der Borussia am Mittwoch ist den schwarz-gelben Anhängern klar, dass neue Zeiten in Dortmund anbrechen. Neu-Coach Thomas Tuchel hinterließ bei seinem ersten offiziellen Auftritt als BVB-Trainer einen positiven Eindruck.
Liebe auf den ersten Blick. So scheint Thomas Tuchel beim BVB aufgenommen zu werden. Und das, obwohl die Herzen der schwarz-gelben noch immer bluten. Thomas Tuchel weiß allerdings ganz genau, welches Erbe er in Dortmund antritt - Und begegnet dem BVB mit offenen und vor allem sachlichen Worten.
Die Sympathien der zahlreichen BVB-Anhänger hat Thomas Tuchel bereits gewonnen. Zum einen wollen die schwarz-gelben den Ex-Mainzer lieben. Nach der Ära Klopp ist der Schmerz noch zu groß, als das der BVB einem neuen Trainer mit Skepsis begegnen würde. Zum anderen kommen Thomas Tuchels Sachverstand, seine Überzeugungen und seine Demut beim Ballspielverein gut an.
Wir haben einen Rückstand, den wir aufholen müssen
Auf der Pressekonferenz offenbarte BVB-Sportdirektor Michael 'Susi' Zorc, dass die Westfalen Thomas Tuchel schon sehr lange auf dem Schirm haben: "Das erste Mal, dass wir Tuchel wahrgenommen haben, war 2009. Da hat er als A-Jugendtrainer unsere Mannschaft geschlagen, obwohl wir besser besetzt waren. Wir hatten damals keine Chance.", sagte der Dortmunder Sportchef. "Thomas ist die logische Entscheidung für uns. Er hat eine klare Vorstellung, welchen Fußball er spielen lassen will. Er kann Spieler und Mannschaften weiterentwickeln. Er hat in Mainz hervorragende Arbeit abgeleistet", so Zorc. "Wir haben jetzt schon viele interessante Gespräche geführt, wir freuen uns auf die Zusammenarbeit."
Thomas Tuchels erste Worte als BVB-Coach zeugten von Stärke, Überzeugung und vor allem Kampfgeist: "Ich bin überglücklich, ab heute BVB-Trainer zu sein. Ich hatte in meiner Auszeit den großen Wunsch, einen großen Verein, einen Traditionsverein und einen echten Herausforderer zu trainieren. Der BVB ist ein Herausforderer für nationale Titel. Wir sind ein Herausforderer für die Spitze mit Bayern München, Mönchengladbach, Leverkusen und Wolfsburg." Tuchel weiter: "Wir haben aber einen Rückstand. Die vier erwähnten Mannschaften haben es gelernt zu gewinnen. Sie haben nur noch untereinander die Positionen getauscht. Wir haben einen Rückstand. Wir müssen trainieren und aufholen. Wir wollen ein sehr ernst zu nehmender Herausforderer sein.", so der 41-jährige.
Der Ex-Mainzer ist unglaublich ambitioniert, will mit dem BVB maximale Erfolge feiern. Weitere Stars plant Tuchel für diesen Prozess - erstmal - nicht ein: „In der Personalfrage ist weniger mehr. Es ist mein großer Wunsch, mit möglichst vielen Spielern zu arbeiten, die jetzt da sind. Natürlich sprechen wir über Personalien, die Mannschaft ist toll zusammengestellt. Es gibt keinen Grund, dass ich beurteile, wer aus dieser Mannschaft raus muss und durch einen neuen Spieler ersetzt wird.“, erklärte Tuchel. Ein Muster, das schon zu Mainzer Zeiten erkennbar war.
Neue Kapitel für den BVB schreiben
Besonders einprägend waren Thomas Tuchels Worte über seinen Vorgänger Jürgen Klopp und das große Erbe, welches er in Dortmund antritt: "Es war unabdingbar, dass Jürgen im Guten mit dem Verein auseinandergeht. Jürgen war mehr als nur ein Trainer. Nur weil ich das anerkenne, ist es für mich möglich, den Versuch zu starten, neue Kapitel für diesen Verein zu schreiben. Wir wollen jetzt Weiterentwicklungen starten. Dafür werden wir, ich und mein Team, ab jetzt alles geben.“ Thomas Tuchel scheint genau zu wissen, welche Saiten er beim BVB anschlagen muss, um die Unterstützung der schwarz-gelben Herzen zu gewinnen.
Thomas Tuchels erste Pressekonferenz als BVB-Trainer ging sauber und glatt über die Bühne. Der Ex-Mainzer vermittelt einen klaren, sachlichen, starken und ambitionierten Eindruck. Auf die Frage, welchen Fußball er mit dem BVB spielen wolle, antwortete er: "Natürlich steht Dortmund für aktiven Angriffsfußball. Damit fühle ich mich sehr wohl. Wir werden viel gegen den Ball spielen und viel Offensivfußball spielen. Das macht mir Spaß und den Fans." Spätestens seit diesem Zeitpunkt wusste man: Thomas Tuchel und der BVB - das ist Liebe auf den ersten Blick.
No comments:
Post a Comment