Friday, June 12, 2015

Borussia Dortmund gegen Nazis: Kampf gegen den rechten "Fan"

Borussia Dortmund v Hannover 96 - Bundesliga

Rechtsradikale Strömungen machen auch nicht vor dem Profifußball halt. Überall in Deutschland kommt es vor, dass Ultra- und Neonaziszenen zu einem undurchsichtigen, teilweise braunen Sumpf verschwimmen und das Stadionerlebnis nachhaltig beeinträchtigen. Rassistische Schmähgesänge, wie sie in Italien leider an der Tagesordnung sind, sind mittlerweile auch in Deutschland vernehmbar. Viele Vereine wissen um diese Problem. Doch nicht alle tun etwas dagegen. Vorbildhaft verhält sich Borussia Dortmund. 

Dortmund hat ein "Nazi-Problem". Nicht erst seit gestern ist die rechtsradikale Szene in und um Dortmund relativ groß und in der Tendenz wachsend. Dies spürt man auch beim BVB, der sich immer wieder den Vorwurf gefallen lassen muss, in der Südtribüne Neonazis zu beherbergen. Selbst einige vom Verein angestellten Ordner sollen der rechten Szene angehören. 

Glücklicherweise verschließt sich die Klubführung dieser Thematik nicht. Im Gegenteil. Der Verein fährt eine Null-Toleranz-Strategie, die das Problem im Keim ersticken soll. Dies bekam zuletzt beispielsweise der Fanclub "Borsig Borussia" zu spüren: Mitglieder des Klubs waren Ende März auf einer Neonazi-Demo mit marschiert. Der BVB reagierte prompt und entzog der "Borsig Borussia" die Fanclub-Lizenz. Klarer kann man sich von rechtsradikalem Strömungen und Gedankengut nicht distanzieren. Auch ein Ordner, der nachweislich einer Neonazi-Gruppierung angehörte, wurde fristlos entlassen. 

Doch das Engagement gegen rechts geht nicht nur von Seiten des Vereins aus. Auch die (wirklichen) Fans bringen sich im Kampf gegen den Nationalsozialismus ein. Besonders pfiffig: Die Aktion "Kein Bier für Rassisten", bei der in ganz Dortmund tausende Bierdeckel mit eben dieser Aufschrift verteilt wurden. 


Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Auch bei Spielen der Borussia wird medienwirksam gegen rechte Strömungen gewettert. "Kein Bock auf Nazis", "Nazis raus" oder "United against racism" ist immer wieder auf Bannern in der Südtribüne zu lesen. 

Leider sind nicht alle Vereine so engagiert im Kampf gegen Nazis im eigenen Block. Obwohl die Probleme diesbezüglich andernorts noch größer sind. Insbesondere wenn man in den Osten der Republik wandert, wo die rechte Szene allgemein mehr Anklang findet. Insofern kann man sich nur wünschen, dass andere Vereine oder auch der DFB und die DFL sich an Beispiel am BVB nehmen, der sich in dieser Hinsicht vorbildlich verhält.

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