Borussia Dortmund plant einen personellen Umbruch für den kommenden Sommer. Bevor Spieler allerdings verkauft werden, will sich Neu-Trainer Thomas Tuchel einen Eindruck von der Mannschaft im Ganzen machen. Einen Aufschub soll auch der in Ungnade gefallene Ciro Immobile erhalten - Der Italiener kann sich in Dortmund neu profilieren. Hat der Stürmer eine zweite Chance verdient?

Ciro Immobile ist der Mann, der beim BVB in die riesigen Fußstapfen Robert Lewandowskis treten sollte. Dieser Erwartungshaltung konnte der Italiener nicht standhalten, nun steht der Angreifer in Dortmund auf dem absteigenden Ast. Nach nur einer Spielzeit für die Westfalen soll Ciro Immobile bereits eine Hand an seinen Koffern haben; Eine Rückkehr in die italienische Serie A steht im Raum. Bevor der Stürmer gehen darf, will sich Neu-Trainer Thomas Tuchel ein persönliches Bild von Immobile machen und dem Italiener eine zweite Chance geben.

'Chancen geben' ist ein Begriff, der in Dortmund in jüngster Vergangenheit häufiger viel. Eine undankbare Betitelung für die BVB-Stars, die im Verlauf der Saison ohnehin schon genug durchmachen mussten. So auch Ciro Immobile, der scheinbar von Beginn an von einer utopischen Erwartungshaltung verfolgt wurde. Das Erbe von Torjäger Robert Lewandowski antreten, sich in einer neuen Liga akklimatisieren, eine neue Sprache lernen. All dies sollte und muss Ciro Immobile meistern. Über Chancen geben kann man bei dem Italiener daher nicht reden - Bislang war der Stürmer in Dortmund absolut chancenlos.​

Das Vertrauen muss zurückkehren
Borussia Dortmund v Hertha BSC - Bundesliga

Den utopischen Erwartungen der Dortmund-Anhänger konnte der Italiener natürlich nicht gerecht werden. Auch wenn er ackerte, auch wenn er kämpfte und auch wenn er seine Tore schoss - Die schwarz-gelben Fans verloren bald den Glauben an Ciro Immobile. Das merkte der Italiener, woraufhin seine Leistungen endgültig in den Keller sanken. Nun werden die Uhren allerdings wieder auf Null gestellt, Ciro Immobile ist nicht mehr der 'Neue, der den Alten ersetzen soll'. Vielmehr kann der Stürmer nun aus einer für ihn komfortableren Position aus angreifen.

In der Bundesliga, ja sogar in Dortmund rechnet niemand mehr damit, dass der Knoten beim italienischen Torjäger platzt. Zu fremd wirkte der Arbeiter im Dortmunder Spiel. Zu plump wirkten Ciro Immobiles Aktionen. Dank des Trainerwechsels werden die Uhren beim BVB - auch die von Ciro Immobile - allerdings wieder auf Null gestellt. Der Italiener kann sich nun positionieren und seinen Job erledigen, ohne einer utopischen Erwartungshaltung, die ihm im Nacken lauert.

Ein Muster, welches sich nun durch die Jahre zieht. Denn noch immer hat Immobile bei einem Verein eine gewisse Anlaufzeit benötigt, ehe der Knoten platzte. Und wenn Ciro Immobile einmal angekommen ist, dann serviert der Italiener dem BVB Tore auf dem Fließband - Schwarz-gelb muss nur wieder an seinen Torjäger glauben.