Sunday, June 7, 2015

Ein neuer Brunnen für die Gemeinde Gaba

Die Kinder der Gemeinde Gaba freuen sich über sauberes Wasser.
Die Kinder der Gemeinde Gaba freuen sich über sauberes Wasser. Foto: Subotic 

GABA Dubai? Die Malediven? Oder vielleicht die Seychellen? Für Neven Subotic stellt sich diese Frage auch in diesem Sommer nicht. Der Innenverteidiger des BVB ist bis zum 20. Juni im Auftrag seiner Stiftung in Äthiopien unterwegs, um die dortigen Projekte zu besuchen. Im Tagebuch berichtet er über seine Erlebnisse in Afrika. 

Liebe Freunde,

am heutigen Sonntag haben wir uns in der Früh auf den Weg nach Gaba gemacht. Drei Stunden dauerte die wunderschöne Fahrt in die Gemeinde in der Nähe von Enticho, die uns über viele Höhenmeter geführt hat. Als wir nach einiger Zeit von der Hauptstraße abfuhren, dachten wir eigentlich, gleich da zu sein. Doch es lagen noch einmal rund 30 Minuten Fahrt auf einem sandigen und steinigen Weg vor uns, bis wir unser Ziel erreichten.

Zugang zu sauberem Wasser

Die Gemeinde-Mitglieder - egal ob Frau oder Mann, jung oder alt - erwarteten uns bereits an der Bohrstelle, an der das Drill-Team in den Tagen zuvor bereits gute Arbeit geleistet hatte. Schon vor unserem Besuch hatten sie 50 Meter tief gebohrt, das Ende der Arbeit stand kurz bevor. Es fehlte nur noch, dass das Rohr durchspült wird. Dazu wird ein Schlauch in das Rohr gelegt und mit Druckluft vollgepumpt. Das Wasser, das dabei ins Rohr gespült wird, schießt oben heraus und säubert das Rohr gleichzeitig. 


Neven Subotic unterwegs in Äthiopien, Tag 1

Neven Subotic unterwegs in Äthiopien, Tag 2
Es mag sehr technisch klingen, doch dieses letzte Stück der Bohrarbeiten ist für alle Beteiligten sehr emotional. Für die gesamte Gemeinde bedeutet es nämlich, dass nach langem Bohren endlich der Zugang zu sauberem Wasser gesichert ist. Das Drill-Team darf in diesem Moment stolz auf seine Arbeit sein, hat es doch gute Dienste geleistet und die Gemeinde glücklich gemacht. Und auch für uns war es ein schöner und wichtiger Schritt. 

Wunderbare Menschen

In den nächsten Wochen wird das Fundament des Brunnens durch ein Well-Team gebaut und eine Wasserpumpe installiert. Anschließend wird die Gemeinde im Umgang mit dem Brunnen geschult, damit auch die Nachhaltigkeit der Versorgung gesichert ist. 

Am Rande der Bohrung haben wir heute wieder viele wunderbare Menschen kennengelernt. Etwa Weldegebriel Tikue, mit dem ich ein kurzes Interview geführt habe. Er ist 68 Jahre alt und zählt zu den Dorfältesten der Gemeinde. Er freut sich gewaltig über den neuen Brunnen, denn er weiß aus eigener Erfahrung, wie die Situation in der Vergangenheit war.

Verschmutztes Wasser

Weldegebriel Tikue hat sieben Kinder. Sie alle haben inzwischen selbst eine Familie mit eigenem Land und eigenem Vieh. Doch das Wichtigste ist: Sie alle sind gesund. Weldegebriel Tikue weiß, wie wertvoll dieses Gut ist. 

Vor wenigen Wochen noch musste sich die Gemeinde ihr Wasser aus einem Fluss holen, den sie sich mit den Tieren teilte. Das Wasser war verschmutzt und mit Krankheitserregern kontaminiert. Im Gespräch erinnerte er sich, dass es früher häufiger geregnet habe als heute. Die Wasserquelle versiegte immerhin nie, nur sauber war sie eben nicht. Seit einigen Jahren jedoch blieb der Regen häufig aus, der Fluss trug weniger Wasser - bis er vor kurzem nahezu komplett austrocknete.  Die Alternative aber fehlte. Bis heute.

Wichtiger Schritt

Weldegebriel Tikue träumt davon, dass seine Kinder und Enkelkinder ein besseres Leben führen können als er es selbst getan hat. Dank des neuen Brunnens sind sie auf diesem Weg einen großen und wichtigen Schritt vorwärts gekommen. Das freut uns genauso sehr wie Weldegebriel Tikue und seine Gemeinde.

Bis morgen,
Euer Neven 


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